Eins vornweg: Stresshormone können Dir in falschem Ausmaß schaden!
Jede und Jeder von uns hat Stress schon einmal erlebt bzw. hat leider täglich damit zu „kämpfen“. Ich benutze hier absichtlich das Wort „kämpfen“, denn unser Stress-Organismus und somit auch die Stresshormone ticken noch so wie damals in der Steinzeit. Während der Jagd nach einem bzw. auf der Flucht vor einem Säbelzahntiger sprang der Stress-Organismus an und schüttete die notwendigen Stresshormone aus. Doch nach der Jagd bzw. Flucht haben sich unsere Vorfahren ausgeruht und somit die Stresshormone wieder abgebaut.
Doch wenn wir uns heute in einem Dauerstress befinden (und dieser muss nicht Flucht oder Jagd sein sondern kann bereits der sog. „Alltagsstress“ sein), kann sich unser Körper nicht mehr erholen und somit die ausgeschütteten Stresshormone nicht mehr abbauen.
Wie ticken denn eigentlich diese Stresshormone?
Es gibt 5 Hormone, die den Stresshormonen zugeordnet sind:
– CRH ist ein Botenstoff im Thalamus, der die Ausschüttung von Cortisol in der Nebennierenrinde steuert und mobilisiert.
– Cortisol ist das wichtigste Stresshormon
– Dopamin, Serotonin, Adrenalin und Noradrenalin sind Stimmungsaufheller bzw. Glückshormoe und fördern die Motivation
– Melatonin ist das Schlafhormon und dann ist da noch
– der Prostaglandinspiegel, der die Schmerzwahrnehmung steuert.
Bei physischer aber auch bei psychischer Belastung wird das CRH ausgeshüttet und gelangt über die Gefäße zur Nebennierenrinde. Diese produziert daraufhin mehr Cortisol. Ab einer bestimmten Cortisol-Konzentration im Blut bremsen dere Hypothalamus und die Hirnanhangsdrüse die Hormonproduktion, so dass Neurotransmitter aktiviert werden. Dadurch fällt die Cortisol-Konzentration wieder. Die Stressreaktion im Körper lässt dadurch nach und der Körper kann sich wieder beruhigen.
Dieser Mechanismus funktioniert so lange ausgeglichen, wie wir uns auch Ruhepausen nehmen. Doch bei Dauerstress übernimmt das Cortisol die Macht. Und dies hat dann zur Folge, dass die Produktion der Glückshormone gestoppt wird. Die Nebennierenrinde erschöpft mit der Zeit, da sie nicht dazu gebaut ist, um ständig Cortisol in den erhöhten Mengen zu produzieren. Das Schlafhormon erhöht sich dann tagsüber, so dass Du Dich müde, antriebslos und erschöpft fühlst. Nachts hingegen fehlt Dir dann das Melantonin, so dass sich (Ein-)Schlafstörungen entwickeln. Sobald die Nebennierenrinde erschöpft, wird auch weniger Cortisol produziert. Dadurch fällt der Prostaglandinspiegel und es entstehen unerklärliche körperliche Schmerzen.
Dies ist nur ein kleiner und ziemlich vereinfacht dargestellter Auszug aus dem komplexen Hormonsystem. Doch was Du Dir daraus auf jeden Fall mitnehmen sollst: Stress kannst Du nicht immer vermeiden, aber Du kannst für Dich und Deinen Körper dafür Sorge tragen, ausreichend Erholungsphasen zu schaffen, so dass Dein Hormonsystem auf Dauer weiterhin in Takt bleibt und nichts außer Kontrolle gerät.
Tipps und Tricks für Entspannungen im Alltag bekommst Du in meinen Burn Out-Beratungen oder künftigen Burn Out-Prävention-Workshops. Aber ich glaube, ich scheibe auch hier noch einen Beitrag dazu, damit Du schon mal für Dich üben kannst.
Pass auf Dich auf und plane Dir bewusst Ruhezeiten mit ein! Dein Körper wird es Dir danken!
Kristina